Mittwoch, 2. Mai 2012
Gesellschaft allgemein
el bomba, 21:00h
Die Epoche der Renaissance (franz. Wiedergeburt) bezeichnet die Zeit zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit. Sie beginnt etwa Ende des 14. Jahrhunderts in Italien und verbreitete sich nach ganz Europa. Der Kernzeitraum der Renaissance wird meist auf das 15. bis 16. Jahrhundert datiert. In der Renaissance gab es zwei einflussreiche Bewegungen. Einmal den Humanismus. Dieser lenkte den Blick auf den einzelnen Menschen und seine Freiheit und Kreativität und stellte den Menschen in den Mittelpunkt. Dabei ging es um die Ideen der Menschlichkeit und darum das Leben zu verbessern. Dieser Gedanke kam aus der Antike. Die Menschen entdeckten die alten Sprachen und Texte dieser Zeit wieder und begannen sich immer mehr dafür zu interessieren, ebenso wie für die Wissenschaft. Universitäten und Bibliotheken lösten die Klöster als die Bildungsstätten ab. Durch Erfindungen wie den Buchdruck durch Johannes Gutenberg revolutionierte sich die gesellschaftliche Kommunikation erheblich, was auch zu einer besseren Bildungsmöglichkeit beitrug. Die zweite einflussreiche Bewegung war die Reformation, vor allem durch Martin Luther. Diese brachte Veränderungen nicht nur in der Kirche und im Gottesdienst, sondern auch im Privaten. Denn dadurch hatten die Menschen mehr Freiheit und waren nicht mehr von den Priestern oder dem Papst abhängig, sondern konnten sich direkt an Gott wenden. Ohne die Gedanken der Renaissance und des Humanismus hätte sich die Reformation nie so weit ausbreiten können. Das alles zusammen führte zu einem kulturellen Wandel in der Gesellschaft. Politisch gesehen gab es zu dieser Zeit keine Einheit, sondern viele einzelne Landesherren. Es galt die gottgegebene Ordnung Herrscher und Beherrschte. Durch die immer stärker werdende Verweltlichung der Mächtigen kam es zur Entwicklung eines Staatskirchentums. Kirchengebiete und Staatsgebiete wurden zu einer Einheit, die Kirche wurde in den Dienst des Staates gestellt, die Macht vereinigte sich. Es entstand eine christliche Gesellschaft. Das wurde durch die Reformation bestärkt, da nach der dadurch aufkommenden Spaltung der Kirche, den Gegenreformationen, den (Religions-) Kriegen und Bauernaufständen festgelegt wurde, dass jeder Landesherr den Glauben in seinem Machtbereich bestimmen konnte. Die Reformation bestärkte diese Fürstentümer auch dadurch, dass diese nun eine theologische Begründung hatten, weniger Abgaben nach Rom zu entrichten.Der Adel verlor seine Vormachtstellung und das Bürgertum wurde durch die Ämterkäuflichkeit bestärkt. Ebenso wie durch den neuen wirtschaftlichen Aufschwung und Reichtum. Dadurch kam es zum einen, weil das Zinsverbot aufgehoben wurde (früher durfte man keine Zinsen verlangen) und zum zweiten, weil die mittelalterliche Währung abgeschafft wurde. Davon profitierten vor allem die großen Bankhäuser, wie die der Fugger oder Medici. Für die Landbevölkerung jedoch verschlechterte sich die Lage immer mehr, da sie nun zusätzlich noch Zinsen zahlen mussten. So kam es zu sozialen Spannungen und auch Bauernkriegen. Insgesamt gesehen verbesserte sich die Wirtschaft zu dieser Zeit und das Bürgertum wurde reicher und mächtiger.
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